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Zweckverband Hochwasserschutz Elsenz - Schwarzbach

Kontakt

Verbandsvorsitzender Joachim Locher

Veranlassung und Ziele

 

Die katastrophalen Überflutungen zahlreicher Ortschaften bei den Hochwassern im Dezember 1993 und kurze Zeit später im Juni 1994 mit Schäden von über 300 Mio. DM machten deutlich, dass eine Verbesserung des Hochwasserschutzes im Einzugsgebiet von Elsenz und Schwarzbach dringend erforderlich ist.

 

FeuerwehrDie betroffenen Städte und Gemeinden haben sich zusammengeschlossen, um zu beraten, wie künftig derartige Schadenereignisse gemildert werden können. Sie vertraten einstimmig die Meinung, dass eine Verbesserung des Hochwasserschutzes nicht nur aus lokaler Sicht betrieben werden darf, sondern gemeinsam angegangen werden muss. Hochwasserschutzmaßnahmen sollten durch die Betrachtung des gesamten Einzugsgebietes entwickelt werden, um deren Wirkung auf die Unterlieger aufzeigen und einbeziehen zu können. Anzustreben war ein Gesamtkonzept, mit dem neben den wasserwirtschaftlichen auch die ökologischen und ökonomischen Aspekte berücksichtigt werden.

 

Das Ziel der Hochwasserschutzplanungen sollte es sein, für das gesamte Einzugsgebiet von Elsenz und Schwarzbach eine flächendeckende, optimierte Hochwasserschutzkonzeption zu entwickeln, die all diesen Forderungen gerecht wird, auf den neuesten hydrologischen Daten aufbaut und umweltverträgliche Lösungen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes aufzeigt. Nach den Vorstellungen der Städte und Gemeinden sollten als Hochwasserschutzmaßnahmen vorrangig dezentrale Hochwasserrückhaltungen vorgesehen werden, die dann im Bedarfsfall durch lokale Hochwasserschutzmaßnahmen in den Ortslagen zur Beseitigung von Schwachstellen ergänzt werden. Durch das zu entwickelnde Hochwasserschutzkonzept sollte für die bebauten Bereiche in den Ortslagen ein einheitlicher Schutzgrad hergestellt werden.

 

Alle Beteiligten, sowohl die betroffenen Städte und Gemeinden als auch die eingeschalteten Fachbehörden waren sich einig, dass die Ausarbeitung einer Konzeption, die all diese Aspekte berücksichtigt, nur im Rahmen einer umfassenden Flussgebietsuntersuchung erfolgen kann. Dabei wurden die hydrologischen und hydraulischen Zusammenhänge für das gesamte Einzugsgebiet mit Hilfe von mathematischen Modellen detailliert erfasst und optimierte Lösungen anhand von Simulationsrechnungen, Kostenvergleichen und ökologischen Bewertungen entwickelt.

 

Zur Lösung dieser Aufgabe haben sich daraufhin alle 28 Städte und Gemeinden in drei Landkreisen (Neckar-Odenwald-Kreis, Landkreis Heilbronn, Rhein-Neckar-Kreis) und zwei Regierungsbezirken (Karlsruhe, Stuttgart) im Einzugsgebiet von Elsenz und Schwarzbach im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zusammengeschlossen. Mit der Durchführung der Flussgebietsuntersuchung wurde im Mai 1995 das Ingenieurbüro Wald + Corbe beauftragt diese Flussgebietsuntersuchung des Elsenz- und Schwarzbachgebietes einschließlich der Nebengewässer vorzunehmen.

 

Um die notwendigen, umfangreichen Arbeiten zu koordinieren und zu steuern wurde eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der betroffenen Gemeinden, Fachverwaltungen und Interessenverbände sowie den beteiligten Fachbüros gebildet, deren Vorsitz das Regierungspräsidium Karlsruhe übernahm. Weiterhin wurden Arbeitskreise (AK) eingerichtet, die sich mit Fragen der dezentralen Hochwasserrückhaltung (AK Retention), der Verminderung des Oberflächenabflusses von landwirtschaftlich genutzten Flächen durch konservierende Bodenbearbeitungsmethoden (AK Landwirtschaft) und der Abgrenzung von Überschwemmungsgebieten (AK Überschwemmungsgebiete) beschäftigten.

 

Nach einer nur 15-monatigen Bearbeitungszeit, in der das Ingenieurbüro Wald + Corbe sowie zahlreiche Fachbehörden und Vertreter der betroffenen Städte und Gemeinden in enger Abstimmung zusammenarbeiteten, liegt als Ergebnis der Flußgebietsuntersuchung seit August 1996 eine mit allen Beteiligten abgestimmte Hochwasserschutzkonzeption für das gesamte Einzugsgebiet von Elsenz und Schwarzbach vor.

Diese sieht vor, im Einzugsgebiet von Elsenz und Schwarzbach an 50 ausgewählten Standorten überörtlich wirkende Hochwasserrückhaltebecken (HRB) zu erstellen. Davon müssten 46 neu gebaut werden, bei vier Becken handelt es sich um einen Ausbau bestehender Becken. Ergänzend müssen zur Herstellung eines 100-jährlichen Hochwasserschutzes bzw. eines Hochwasserschutzes vor einem Hochwasser wie im Dezember 1993 insgesamt 36 lokale Hochwasserschutzmaßnahmen an ausgewählten Gewässerstrecken innerhalb von Ortslagen durchgeführt und 49 lokal wirkende Hochwasserrückhaltebecken erstellt werden.

 

Die Realisierung der notwendigen überörtlichen Maßnahmen ist nur im Solidarverbund der Gemeinden des betroffenen Gebietes möglich. Hierzu war es erforderlich, einen Zweckverband zu gründen, dem alle von den Maßnahmen betroffenen Gemeinden angehören sollten. Die Verbandsatzung wurde von den betroffenen Städten und Gemeinden in  in einer konstituierenden Sitzung in Waibstadt am 25. April 1997 vereinbart. Sie wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe am 10. Juni 1997 genehmigt und trat am Tage nach ihrer Bekanntmachung im Staatsanzeiger Nr. 23 vom 16. Juni 1997, somit am 17. Juni 1997 in Kraft.

 

Zu diesem Zeitpunkt wurde der Zweckverband "HOCHWASSERSCHUTZ Einzugsbereich ELSENZ-SCHWARZBACH" gegründet.

 

© Zweckverband Hochwasserschutz